Annotation:Annotationen:Die Radikal-Konstruktivistische Wissenstheorie/F3dr5zldcf
Annotation of | Annotationen:Die_Radikal-Konstruktivistische_Wissenstheorie |
---|---|
Annotation Comment | |
Last Modification Date | 2019-10-25T20:44:15.148Z |
Last Modification User | User:Sarah Oberbichler |
Annotation Metadata | ^"permissions":^"read":ӶӺ,"update":ӶӺ,"delete":ӶӺ,"admin":ӶӺ°,"user":^"id":6,"name":"Sarah Oberbichler"°,"id":"F3dr5zldcf","ranges":Ӷ^"start":"/divӶ3Ӻ/divӶ4Ӻ/divӶ1Ӻ/divӶ1Ӻ/divӶ8Ӻ","startOffset":14,"end":"/divӶ3Ӻ/divӶ4Ӻ/divӶ1Ӻ/divӶ1Ӻ/divӶ8Ӻ/pӶ1Ӻ","endOffset":2425°Ӻ,"quote":"((38)) Mit der Kybernetik stimmt der radikale Konstruktivismus auch in der Einstellung gegenüber Sprache und Verständigung überein. Die auf Arbeiten von Claude Shannon beruhende Kommunikationstheorie (1948) hat eine technische Analyse des Vorgangs geliefert und einen weitverbreiteten Glauben abgebaut. \nSignale, Wörter oder Symbole befördern ihre Bedeutung nicht von einem Kommunikanten zum anderen. Die Signalzeichen, die von dem jeweiligen Sender zu einem Empfänger kommen, erhalten ihre Bedeutung nur durch einen Interpretationsprozeß an beiden Enden des Kommunikationskanals. Der Sender setzt die Nachricht in einen bereits festgelegten Kode um (encoding), zum Beispiel in den Morse-Kode der Telegraphie. Es handelt sich da um eine zweispaltige Liste, in der jeder Buchstabe des Alphabets mit einem Signal Zeichen in Form einer Kombination von Punkten und Strichen gepaart ist. Die Empfänger am anderen Ende des Kanals können den empfangenen Signalen nur dann Bedeutungen zuschreiben, wenn sie im Besitz der Kode-Liste sind. Die Liste selbst kann nicht übertragen werden und muß darum auf andere Weise an die zukünftigen Empfänger verteilt werden. Diese Bedingung muß in allen Kommunikationssystemen erfüllt werden, bevor eine Verständigung stattfinden kann.\n((39)) Insofern die natürlichen Sprachen der Verständigung dienen sollen, stellt sich die Frage, wie es dazu kommt, daß die Sprachbenutzer einander verstehen. Freilich gibt es Wörterbücher und Lexika, in denen Wortbedeutungen erklärt werden, aber diese Erklärungen bestehen jeweils aus anderen Wörtern und sind deswegen nur denjenigen nützlich, die bereits einen gewissen Wortschatz haben. Kinder eignen sich ihren grundlegenden Wortschatz in der eigenen Sprache nicht durch das Studium von Wörterbüchern an, sondern auf Grund ihrer Erfahrungen im täglichen Leben. Obschon fortlaufend Untersuchungen gemacht und Theorien entworfen werden, wie die Regeln des Satzbaues gelernt werden könnten, hat kaum jemand sich dafür interessiert, wie Wortbedeutungen entstehen. Schuld daran ist die althergebrachte Überzeugung, daß Wörter - zumindest jene, die Kinder lernen - sich auf Gegenstände der realen Welt beziehen, die für alle Sprecher gleich und darum unproblematisch sind. \n((40)) Wenn die epistemologischen Argumente, die ich bereits vorgebracht habe, sinnvoll sind, liegt die Frage der ersten, unerläßlichen Wortbedeutungen jedoch völlig anders. Der Boden, aus dem sie wachsen, kann nur die Erfahrungswelt des Kindes sein. In dieser verschwommenen formlosen Landschaft müssen zunächst wiederholbare Muster gebildet werden, und erst wenn visuelle Komplexe streng von Klangbildern unterschieden sind, kann eines der zweiten Gruppe einem der ersten zugeordnet werden.","highlights":Ӷ^"jQuery3210284332268074519832":^°°,^"jQuery3210284332268074519832":^°°Ӻ,"text":"","order":"mw-content-text","category":"Prämisse3","data_creacio":1572029054791°
|